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Besser leben für Geeks — Richtig essen, richtig...

Matthias Bauer
May 08, 2013
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Besser leben für Geeks — Richtig essen, richtig schlafen, und: lasst die Mate weg. (re:publica 2013)

Gerade die Hacker, Computer-Arbeiter, Entwickler, Konzepter, Aktivisten, kurz Geeks und Nerds, lieben es, komplexe Systeme zu erfassen, zu verstehen, und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die Komplexitäten unseren täglichen Lebens ignorieren wir jedoch. Wir halten uns mit koffeinhaltigen Zuckergetränken bis spät in die Nacht wach, starren in helle Bildschirme, und essen Fertignudeln dazu.

In dieser Session werden die häufigsten Fehler und Probleme bei Ernährung, Schlafhygiene, und Drogenkonsum aufgezeigt und erklärt, wie man seine Lebensqualität durch einfache Änderungen verbessern kann.

Matthias Bauer

May 08, 2013
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Transcript

  1. Wieso, weshalb? · Quantified Self · Bewusst leben, gesund leben

    · Endlich ordentliche, belastbare Daten, statt Meinungen von „Experten“ und Lifestyle-Magazinen
  2. Koffein: Auswirkungen · Kurzer Kick, langes Jammertal · Blockiert Ermüdungssignale

    · Kopfschmerzen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Schlafstörungen
  3. Koffein: Toleranz · regelmäßiger, aber nicht übermäßiger Konsum · ab

    hier: Entzugserscheinungen verhindern · keine positiven Wirkungen mehr
  4. Kohlenhydrate · Zucker, Stärke, etc. · Hauptsächlich pflanzlichen Ursprungs, hergestellt

    durch Photosynthese · Historisch keine wichtige Energiequelle
  5. Glucose: Stoffwechsel · Insulinabhängige Verstoffwechselung · Zellen drücken einen Rezeptor

    aus, um Glucose aus dem Blutkreislauf ins Zellinnere zu befördern · Leber- und Muskelzellen: Speicherung als Glycogen · andere Zellen: Energiegewinnung durch Glycolyse · Insulin beeinflusst das Sättigungsgefühl
  6. Glucose: Auswirkungen · Gefahr eines dauerhaft erhöhten Insulinspiegels · Hyperinsulinämie:

    Körper kann nicht genug Insulin produzieren · Insulinresistenz: Zellen bilden weniger Rezeptoren aus
  7. Fructose: Stoffwechsel · Insulinunabhängig verstoffwechselt · sprich: in der Leber

    · aufwendig; währenddessen ist die Leber „blockiert“ · Produkt: Glucose zur Weiterverarbeitung, Glycogen, Fettsäuren · Nebenprodukt: u.a. Harnsäure, die zu Gicht führen kann
  8. Fructose: Auswirkungen · Kein Einfluss auf Sättigungsgefühl · statt dessen

    möglicherweise appetitfördernd · Einfluss auf Fettmetabolismus (erhöhter Fettsäureanteil im Blutkreislauf) · Fructosemalabsorption (~50% der Bevölkerung) · Fructoseintoleranz (sehr selten)
  9. Naming names · Club Mate ist nur ein Beispiel von

    vielen · Fruchtsäfte sind ebenso schädlich oder schlimmer, z.B. der „gesunde“ Apfelsaft · Empfehlung: Softdrinks komplett weglassen
  10. Monokulturen · Gehen einher mit industrieller Landwirtschaft · Verdrängen Grasland,

    Steppe und Wälder · Anfälliger für Krankheiten · Hochertragspflanzen beanspruchen den Boden stärker · Besonders in USA stark monopolisiert
  11. Dünger · im Bergbau abgebaut oder aus Erdöl hergestellt ·

    fördert den Treibhauseffekt (Lachgas) · Böden werden ausgelaugt und mit Uran und Schwermetall angereichert
  12. Dünger „Der durch das Verfahren mögliche Kunstdünger machte das immense

    Wachstum der Weltbevölkerung im 20. Jahrhundert, und damit die moderne Gesellschaft, erst möglich. Milliarden Menschen verdankten ihr Leben dem Haber-Bosch-Verfahren, die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung könnte ohne diesen Kunstdünger nicht überleben.“ Wikipedia: Haber-Bosch-Verfahren
  13. Wir essen die Vergangenheit · Wachstum durch Monokulturen und Düngemitteleinsatz

    ist Wachstum auf Kosten unserer Vergangenheit · Was passiert, wenn der Mutterboden oder die Erdölvorräte erschöpft sind?
  14. Getreide · „Echtes“ Getreide, außer Reis, Mais, Hirse · Klebereiweiß,

    wichtig beim Backen · Gluten = Gliadin & Glutenin · Zöliakie (~1%) · Glutensensitivität (~80%)
  15. Getreide · Diverse Bestandteile des Glutens können den Darm schädigen

    oder die Darmwand passieren · Allergien, Autoimmunerkrankungen, Asthma, Diabetes, Kopfschmerzen, Migräne, ADHS, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Krebs
  16. Getreide · „Will“ (wie die meisten Pflanzen) nicht gegessen werden

    · Pflanzengifte, Pflanzenhormone · Hemmen die Aufnahme anderer Nährstoffe · Hemmen biochemische Prozesse
  17. Eiweiß · Im Magen in Peptide zerlegt · Im Dünndarm

    in Aminosäuren gespalten · Grundlage zur Produktion neuer Proteine, Enzyme, etc.
  18. Fett · Beispiel Bacon · 50% einfach ungesättigt · 40%

    gesättigt · Rest mehrfach ungesättigt
  19. Vom verlorenen Wissen … · Ernährungsforschung kommt Mitte des Jahrhunderts

    zum Erliegen · In den 60ern: viele Hypothesen, schlechte Experimente · Cholesterin-Theorie sehr schwach belegt
  20. … zum verstreuten Wissen · Ernährungsforschung bis vor kurzem nicht

    gebündelt · Diabetes-, Ernährungs-, Krebs-, Alzheimerforschung, Endokrinologie und mehr
  21. Fetter Überblick · Fett ist im Großen und Ganzen gesund

    · Fett macht nicht dick · Fett führt nicht grundsätzlich zu Herzkrankheiten · So gut wie alle Körperzellen können Fett verbrennen
  22. Tierprodukte · Muskelfleisch und Innereien: viele wichtige Nährstoffe · Gesund,

    so lange fettreich genug · Ökologisch bedenklich, v.a. durch Massentierhaltung · Polyfarming und Biofleisch deutlich besser
  23. Tierprodukte · Wichtige Nährstoffe · Nicht oder nur sehr schwer

    aus anderen Quellen · Lieber besser essen als weniger
  24. Schlafhygiene · Viele Dinge beeinflussen unseren Schlaf · Koffein und

    andere Aufputschmittel · Alkohol und andere Sedative · Äußere Umstände wie Licht, Geräusche · Innere Uhr · Geisteszustand (psychische Belastung, Rituale, …)
  25. Schlafhygiene für Nerds · Lange Nächte sind auf Dauer nicht

    produktiv · Koffein & Co. bringen auf Dauer nur Nachteile · Bildschirme, besonders Flachbildschirme, stören unsere innere Uhr · f.lux / redshift, für fast alle Plattformen · http://stereopsis.com/flux/research.html
  26. Informierter Konsum · Wie bei Ernährung auch gilt bei Drogen:

    Informieren · z.B. http://erowid.org/; lokale Drogenberatungsstellen