„Schwarzfahren“ (also monetäre Beschwerdegründe), ∴ „Den Fahrplan als solchen“ beziehungsweise „Abweichungen vom Fahrplan (Verspätungen) betreffend“, ∴ „Die Qualität der Dienstleistungen betreffend und zwar hinsichtlich der Fahrzeuge und stationären Infrastruktur (Bahnhöfe, Haltestellen) einerseits und hinsichtlich der Organisation andererseits (fehlende bzw. falsche Informationen, unfreundliches bzw. inkompetentes Personal)“, ∴ „Die Verkehrspolitik des Bundes betreffend“, zu wenig/zu viel Geld für die ÖBB, falsche Prioritätensetzung und „falsche bzw. fehlende Wahrnehmung der Eigentümerverantwortung gegenüber der ÖBB usw.“. (Sailer, 2010) Nach der Einteilung der verschiedenen Beschwerdeformen ist es wichtig, den Diskurs mit KundInnen anzuregen und die Barrieren, mit denen sich KundInnen bei Beschwerden konfrontiert sehen, abzubauen (Franke, 2008). Wichtig ist dabei, zu erklären, auf welchem Weg Beschwerden erfolgen sollen und KundInnen mit Beschwerden oder Reklamationen gezielt auf diese Kanäle zu leiten. Nach der Antwort des Verkehrsbetriebs an den Kunden sollten Beschwerden statistisch erfasst und ausgewertet werden. Um, basierend auf den Erkenntnissen, die durch Beschwerdemanagement gewonnen werden können, Verbesserungsmaßnahmen setzen zu können, empfiehlt PROCEED, die Fahrgäste in Nutzergruppen einzuteilen – etwa nach der Häufigkeit, mit der sie Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, nach Fahrtzweck (Pendler, Besorgungen, Freizeit) oder „besondere Nutzergruppen“ wie TouristInnen oder ältere Menschen (PROCEED 2009). Was die unternehmensinternen Abläufe beim Beschwerdemanagement anbelangt, zeigt unsere Studie, dass Beschwerden in ÖV-Unternehmen weitgehend ähnlich abgewickelt werden, wie es die Literatur empfiehlt. Die meisten Unternehmen, die im Rahmen der Erhebung befragt wurden, verwenden ein digitales Beschwerdemanagementsystem. KundInnen bekommen zumeist eine Eingangsbestätigung über ihre Beschwerde. Einfache Anliegen werden sofort von einem eigenen Team beantwortet; ansonsten werden Beschwerden an die jeweils zuständige Stelle weitergeleitet, der Kunde bekommt seine Antwort am Ende jedoch wieder direkt von einer zentralen Beschwerdestelle bzw. dem Kundencenter.