Das ist (k)eine Strategie!

Das meiste, das wir landläufig Strategie nenen, ist eigentlich gar keine. Es sind Ziele, Wünsche, Prioritäten. Aber wie sieht eine konkrete Strategie aus? Nach Richard Rumelt besteht sie aus einer Diagnose der aktuellen Situation, Leitlinien und übereinstimmendem Handeln. Das klingt sehr trocken. Ich zeige an praktischen Beispielen, was das bedeutet und wie es in agile Abläufe passt – und außerdem warum wir uns immer in erster Linie gegen etwas entscheiden müssen.

Transcript

1. Konstantin Diener | konstantin.diener@cosee.biz Das ist (k)eine Strategie!
3. strategische Initiative Wachstumsstrategie Content-Strategie Taktik strategisches Projekt langfristig Offsite
4. Stra | te | gie, die
5. Stra | te | gie, die genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches, wirtscha!liches o. ä. Ziel zu erreichen, und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht Duden
6. Stra | te | gie, die genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches, wirtscha!liches o. ä. Ziel zu erreichen, und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht Duden
7. Stra | te | gie, die genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches, wirtscha!liches o. ä. Ziel zu erreichen, und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht Duden
8. Stra | te | gie, die genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches, wirtscha!liches o. ä. Ziel zu erreichen, und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht Duden
9. Das klingt nicht sehr agil!
10. Konstantin Diener CTO und Gründer von cosee
11. Warum interessiere ich mich für Strategie?
12. Meistens interessiere ich mich für Produktstrategie.
13. 1 Wozu brauchen wir Strategien?
14. Kapazitäten verteilen
15. hohe Autonomie niedrige Autonomie hohes Alignment niedriges Alignment autoritäre Organisationen stagnierende Organisationen unternehmerische Organisationen innovative Organisationen
16. “It’s not hard to make decisions when you know what your values are.” Roy E. Disney
17. Deswegen ist eine gute Strategie für mich immer handlungsleitend.
18. 2 Was ist keine Strategie?
19. Richard Rumelt Good Strategy Bad Strategy
20. fluff / bla bla Fluff ist eine Form von Kauderwelsch, das sich als strategische Konzepte oder Argumente tarnt. Es werden Worthülsen (aufgeblasene und unnötig abstruse Wörter) und scheinbar esoterische Konzepte verwendet, um die Illusion eines hochrangigen Denkens zu erzeugen.
21. Unser Ziel ist die Bereitstellung einer Plattform für die einfache Herstellung von Business- Kontakten und das Versenden von Nachrichten, die ohne einen Intermediär auskommen.
22. A hallmark of true expertise and insight is making a complex subject understandable. A hallmark of mediocrity and bad strategy is unnecessary complexity—a flurry of fluff masking an absence of substance. Good Strategy, Bad Strategy
23. failure to face the challenge Bei einer schlechten Strategie wird die Herausforderung nicht erkannt oder definiert. Wenn man die Herausforderung nicht definieren kann, kann man eine Strategie nicht bewerten oder verbessern.
24. Die Strategie für 2030 ist es, unseren Marktanteil in allen relevanten Märkten um 15% zu steigern und gleichzeitig unsere bereinigte Kostenbasis um mindestens 10% zu reduzieren.
25. A strategy is a way through a difficulty, an approach to overcoming an obstacle, a response to a challenge. Good Strategy, Bad Strategy
26. mistaking goals for strategy Viele schlechte Strategien sind nur Wunschbekundungen und keine Pläne zur Überwindung von Hindernissen.
27. Wir werden Marktführer für Produktentwicklung als Dienstleistung.
28. bad strategic objectives Ein strategisches Ziel wird von einer Führungskra" als Mittel zum Zweck festgelegt. Strategische Ziele sind „schlecht“, wenn sie kritische Probleme nicht angehen oder wenn sie nicht durchführbar sind.
31. 3 Wie sieht dann eine Strategie aus?
33. Diagnose Diagnose (diagnosis): Welche Aspekte der Realität suchen wir uns aus, weil sie besonders kritisch oder besonders günstig sind? Welche Herausforderungen sind damit verbunden? Good Strategy Bad Strategy
34. Diagnose Leitbild Leitbild (guiding policy): Wie wollen wir mit der Situation umgehen, die kritische einhegen oder die günstige ausnutzen? Wie gehen wir mit den Widerständen um, die wir in unserer Diagnose aufgedeckt haben? Good Strategy Bad Strategy
35. Diagnose Leitbild kohärentes Handeln kohärentes Handeln (coherent actions): Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen, die auf das Leitbild einzahlen. Und alles andere dahinter zurückstellen. Good Strategy Bad Strategy
36. Richard Rumelt Good Strategy Bad Strategy
40. Aber warum ist gute Strategiearbeit so schwierig?
41. … weil es keine Vorlagen dafür gibt.
42. … weil eine Strategie immer eine Entscheidung gegen ganz viel anderes ist.
43. Vision Strategy Objectives Objectives Oppor tunities Principles No No No No No No https://www.thedecisionstack.com/
44. Aber es gibt Werkzeuge, die einem bei der Arbeit helfen.
45. Stärken (Strengths) Möglichkeiten (Opportunities) Schwächen (Weaknesses) Gefahren (Threats) hilfreich hinderlich intern extern
47. 4 Was bedeutet das für die Produktstrategie?
48. Market & Needs Key Features, Differentiators Business Goals Product Strategy
49. Target Customer Underserved Needs Feature Set UX Value Proposition Product Market Fit nach Dan Olsens „Product-Market Fit Pyramid“
50. Vision Statement Kurze Beschreibung der Vision/Idee Zielgruppe Welches Marktsegment/Ziel- oder Nutzer- gruppe soll das Produkt ansprechen? Dieser Punkt kann auch in Form einer Persona beschrieben sein. Bedürfnisse/Probleme Welche Bedürfnisse der Zielgruppe werden befriedigt? In welcher Form schafft das Produkt Wert für den Benutzer oder empfindet er es als wertvoll? Welche Emotionen weckt das Produkt? Top Features Welches sind die drei bis fünf wichtigsten Funktionen? Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal (USP)? Geschäftsmodell Wie wird mit dem Produkt Geld verdient? Wer sind die zahlenden Kunden? Was ist der Kunde bereit zu bezahlen und wie bezahlt er? Konkurrenz Gibt es Organisationen am Markt, die ein ähnliches Produkt anbieten? Differenznutzen Was bietet das Produkt mehr, weniger oder anders gegenüber vergleichbaren Produkten? angelehnt an http://www.romanpichler.com/tools/vision-board cosee_VisionStatement_Plakat2019_ Druck.indd 1 15.11.18 10:17
52. ohne eigenes Auto sicher von A nach B kommen interessante Reisepartner möglichst nah am Start abgeholt werden möglichst nah am Ziel abgesetzt werden Umsteigen unsympatische Fahrer/ Mitreisende Gefahren- situation während der Reise hohe Kosten unpassende Reisezeiten umwelt- freundliches Reisen Beschränkungen beim Gepäck garantierter Sitzplatz Copyright: Strategyzer Alm The Makers of Business Model Canvas and Strategyzer
53. Roman Pichler Strategize
54. 0 1 2 3 4 5 Um steigen Reisepartner Kosten Reisezeiten zum Startpunkt zum Zielpunkt um weltfreundlich entspannend Bahn Bus mitfahren Likert-Skala https://www.blueoceanstrategy.com/tools/strategy-canvas/
55. 0 1 2 3 4 5 Um steigen Reisepartner Kosten Reisezeiten zum Startpunkt zum Zielpunkt um weltfreundlich entspannend Mietwagen mitfahren Likert-Skala https://www.blueoceanstrategy.com/tools/strategy-canvas/
56. Kundenzufriedenheit Grad der Umsetzung Leistungsmerkmale Basismerkmale Begeisterungs- merkmale
57. Diagnose Leitbild kohärentes Handeln Good Strategy Bad Strategy
58. Euer Corona-App-Moment • Ihr habt eine Chance am Markt. • Das Zeitfenster für diese Chance ist max. ein Jahr. • Eure eigene Mannscha" hat keine Kapazität mehr.
59. Autonomie Alignment technische Exzellenz … autonom arbeitet, also mit einem Minimum an Steuerimpulsen, weil ihr keine Zeit bzw. Kapazität für die Steuerung habt. … aligned mit euren Zielen agiert, weil sonst einfach eine Lösung entsteht, mit ihr nichts anfangen könnt. … mit modernen technischen Methoden und hoher Qualität arbeitet, damit ihr die So"ware nicht wegwerfen müsst. Ein Partner, der …
60. Sherpa auf dem Weg zum digitalen Produkt.
61. Wir vermieten cross- funktionale Teams für die Produktentwicklung.
64. Bildnachweise: links: Maximilian Kanfanke, Maximalfocus Photography konstantin.diener@cosee.biz Konstantin Diener